Deutsche Vaterlandspartei

Die Deutsche Vaterlandspartei (DVLP) war eine rechtsradikale deutsche Partei, die in der Schlussphase des Ersten Weltkrieges aktiv war. Die Partei griff Elemente konservativer, nationalistischer, antisemitischer und völkischer Ideologien auf; sie gilt organisationsgeschichtlich als Scharnier zwischen der wilhelminischen Rechten und dem neuen Rechtsradikalismus der Nachkriegszeit.[1]

  1. Repräsentativ dazu: Abraham J. Peck: Radicals and Reactionaries. The Crisis of Conservatism in Wilhelmine Germany, Washington, D.C. 1978, S. 203–221; Dirk Stegmann: Vom Neokonservatismus zum Proto-Faschismus: Konservative Partei, Vereine und Verbände 1893–1920, in: ders., Bernd-Jürgen Wendt, Peter-Christian Witt (Hrsg.): Deutscher Konservatismus im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Fritz Fischer zum 75. Geburtstag und zum 50. Doktorjubiläum, Bonn 1983, S. 199–230; ders.: Die Erben Bismarcks. Parteien und Verbände in der Spätphase des Wilhelminischen Deutschland. Sammlungspolitik 1897–1918, Köln/Berlin 1970, S. 497 ff.; ders.: Zwischen Repression und Manipulation: Konservative Machteliten und Arbeiter- und Angestelltenbewegung 1910–1918. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der DAP/NSDAP, in: Archiv für Sozialgeschichte, Jg. 12 (1972), S. 351–432; Manfred Weißbecker: Deutsche Vaterlandspartei, in: Dieter Fricke u. a.: Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789–1945). Band 2, Leipzig 1984, S. 391–403. Eine Relativierung des vielfach herausgearbeiteten transformatorischen Potentials der DVLP hat Heinz Hagenlücke: Deutsche Vaterlandspartei. Die nationale Rechte am Ende des Kaiserreichs, Düsseldorf 1997, S. 18, 402 ff. versucht, ist dafür von Rezensenten aber mit zum Teil harschen Worten kritisiert worden. Auch Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Band 4: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, München 2003, S. 108 bezeichnet die DVLP als „erste rechtsradikal-protofaschistische Massenpartei“.

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